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Archive - Juni 2015

Ist Moral lehrbar? Moral ist lehrbar (Georg Lind)

gut oder böse 01

In der Formulierung „Vermittlung allgemeiner Werte des Zusammenlebens“ liegt der Brückenschlag zu den Begriffen Ethik und Moral. Die drei Kriterien einer reifen Moral sind die Internalisierung von Normen, ein Verständnis für Regeln der Verteilung und des Austauschs von Gütern und die Zurückstellung eigener Bedürfnisse und Interessen gegenüber Anderen. Ein „moralischer Mensch“ empfindet anderen Individuen gegenüber eine verbindliche Verpflichtung ohne äußere Kontrolle und Zwang, indem er einer selbst vertretenen Norm Folge leistet. Er hat ein tiefes Gerechtigkeitsempfinden in Bezug auf das soziale System in dem er lebt, ohne dieses Gefühl von Belohnung oder Bestrafung abhängig zu machen. Außerdem empfindet er seinen Mitmenschen gegenüber eine wechselseitige Verantwortung, die ihn Mitgefühl, Schuld, Empathie usw. erleben lassen. Er setzt den Wunsch Anderen helfen zu wollen über das Gefühl ihnen zu schaden

(vgl. 1986, S. 130 – 162).

Moral ist lehrbar

http://www.amazon.de/Moral-ist-lehrbar-moralischer-demokratischer/dp/3486035061

http://paedpsych.jku.at/ezine/rezension/lind03.shtml

 lind-2000-logos

http://www.amazon.de/lehrbar-Ergebnisse-modernen-moralpsychologischen-Forschung/dp/3897222558

Moral ist lehrbar:

Wie man moralisch-demokratische Kompetenz fördern und damit Gewalt, Betrug und Macht mindern kann 

Dritte, vollständig überarbeitete Auflage (Logos Berlin)

lind-2015_moral_ist_lehrbar (1)

http://www.uni-konstanz.de/ag-moral/buch-lind/target20.html

Rezension

… folgt in Kürze.

Auf der Basis einer 40 Jahre dauernden Forschung, gepaart mit 20 Jahren praktischer Erfahrung im Hinblick auf die Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion beweist Prof. Dr. Georg Lind zum wiederholten Mal, dass man Moralkompetenz aktiv erwerben kann, um Konflikte und Probleme auf der Grundlage universeller Moralprinzipien durch Denken und Diskutieren zu lösen. Diesen Kompetenzerwerb sollte man – besonders auch in der Schule –  effektiv und nachhaltig fördern, um damit Gewalt, Betrug und überbordendes Machtstreben zu verhindern.  Moralische Kompetenz darf kein “blindlings geäußertes, taubstummes Lippenbekenntnis” sein, bar jeglichen Anspruchs moralischer Performanz, die daraus entsteht.

Und die Moral von der Geschicht?

Die Moral, so fern sie auf dem Begriffe des Menschen, als eines freien, eben darum aber auch sich selbst durch seine Vernunft an unbedingte Gesetze bindenden Wesens, gegründet ist, bedarf weder die Idee eines andern Wesens über ihm, um seine Pflicht zu erkennen, noch einer andern Triebfeder als des Gesetzes selbst, um sie zu beobachten.”

Immanuel Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, BA II, Vorrede, Zur ersten Auflage.